Derzeit ist es in aller Munde und die Presse ist voll davon:
Auf uns kommt ein Winter mit einer Energiekrise zu. Wer mit Gas heizt, ist wohl besonders betroffen, weil kein eigener Brennstoff-Notvorrat im Haus lagert.
Auch beim Strom könnte es zu Ausfällen kommen, nicht zuletzt aus dem Grund, dass sich viele Leute mit kleinen Elektroheizern ausgerüstet haben, um das Gasproblem zu lösen. Leider wird so das nächste Problem beim Strom geschafften oder verstärkt.
Energiesparen lautet die Devise
Die Politik und etliche Experten raten also zum Energiesparen. Das macht ja auch für den Klimaschutz Sinn. Die Ideen gehen vom Absenken der Raumtemperatur über Sparen beim Kochen bis zum Licht, obwohl das nur einen Bruchteil des Energieverbrauchs ausmacht…
Erkältungen aufgrund der tiefen Raumtemperatur?
Auch wenn das Wort Erkältung nach „Kälte“ klingt; frieren an sich führt nicht direkt zu einer Erkältung. Allerdings kann das Frieren die Immunabwehr schwächeln lassen. Dann haben es Krankheitserreger einfacher uns anzustecken und damit kann es auch zu einer Erkältung kommen.
Bei Kälte ziehen sich die Blutgefässe der Haut zusammen und auch die Schleimhäute, zum Beispiel die in der Nase, werden dann schlechter durchblutet. Als Konsequenz produzieren sie weniger Schleim, der als unser Schutzschild vor den Krankheitserregern dient. Dann haben es Viren und Bakterien leichter in den Körper einzudringen und sie können uns erkranken lassen.
Die Heizung im Schlafzimmer ganz abstellen?
Wo fällt es am leichtesten beim Heizen zu sparen? Klar im Schlafzimmer denn dort ist man meist gut zugedeckt und könnte ja auch eine dickere Decke oder noch eine zweite benutzen.
Für die Gesundheit ist das aber keine gute Idee, dann die kalte Luft ist trocken. Sie trocknet die Schleimhäute aus und das lässt das Risiko für Erkältungen steigen. Die Annahme, dass durch das Schlafen bei Eiseskälte unser Immunsystem gestärkt wird, lässt sich aus der Wissenschaft nicht belegen. Ausserdem führt das Frieren zu einem weniger tiefen Schlaf.
Im Schlafzimmer sollte die Temperatur geringer als in den Wohnräumen sein, auch so wird bereits Energie gespart. Wenn es draussen richtig kalt ist, sollte das Fenster auf jeden Fall geschlossen sein – für die Gesundheit und für das Energiesparen.
Wenn niemand schwitzt oder friert, ist die Raumtemperatur richtig.
Was bringt der dicke Pulli in der Wohnung?
Wer sich warm einpackt, läuft Gefahr, ins Schwitzen zu kommen, wenn er sich bewegt. Dann könnte die vom Schwitzen feuchte Haut an der eher frischen Luft kalt werden. Als Folge setzen dann Frieren und Bibbern ein.
Im Winter sollte man sich nicht warm, sondern funktionell kleiden. Man sollte darauf achten, dass vor allem die Unterwäsche möglichst atmungsaktiv ist und dass sie den Schweiss vom Körper weg nach aussen transportiert. Dann kann die Haut trocken bleiben und auch warm. Die Aussenschicht der Bekleidung muss primär wetterfest sein. Bewährt hat sich das Zwiebelschalenprinzip, bei dem mehrere dünne Schichten Kleidung übereinander getragen werden. Diese wehren eisige Kälte am besten ab, weil sich zwischen den einzelnen Kleidungsschichten Luftkammern bilden, die sich durch die Körperwärme erwärmen und so mehrfach abgestufte Klimazonen zwischen innen und aussen entstehen.
Das Zwiebelschalenprinzip hilft auch eine angenehme Temperatur zu finden, weil unkompoliziert eine Schicht abgelegt oder hinzugefügt werden kann. So kann feinfühlig reguliert werden. Mit einem dicken Pullover über einem T-Shirt geht das kaum; entweder es ist zu warm oder zu kalt.
Abwägen erforderlich: Raumtemperatur und Gesundheit
Die obigen Überlegungen zeigen deutlich: übertriebenes Sparen beim Heizen kann sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken. Sinnvoll erscheint ein Mittelweg und das Beobachten, wie sich die veränderten Bedingungen auf den eigenen Körper und die Mitbewohner auswirkt.
Wer zu Atemwegserkrankungen neigt oder chronische Beschwerden beim Atmen hat, sollte besonders vorsichtig sein!