Im Frühling freuen sich fast alle auf das Aufleben der Natur nach dem Winter, auf wärmeres Wetter und wieder längere Tage.
Allerdings kann ein ganzer Bevölkerungsteil diese Freude nicht beschwerdefrei miterleben. Wer eine Pollenallergie hat, erlebt diese Jahreszeit mit anderen Gefühlen. Die Allergie, die landläufig auch Heuschnupfen genannt wird, kann Betroffenen das Leben schwer machen.
Den Erregern einer klassischen Erkältung oder einer Grippe kann man versuchen aus dem Weg zu geben, bei einer Pollenallergie geht das kaum, weil die Allergene im Frühjahr und Sommer im Freien allgegenwärtig sind.
Typische Symptome von Heuschnupfen sind eine laufende Nase, tränende Augen und heftige Niesanfälle, die das Allgemeinbefinden stark beeinträchtigen.
Wenn Pollenallergiker in den Zeiten mit starkem Pollenflug inhalieren, verschwinden die Symptome zwar nicht, aber das Inhalieren von Wasserdampf und von Wirkstoffen kann Linderung verschaffen. Die von Pollen oder anderen Allergenen wie z.B. Katzenhaaren gereizten Schleimhäute werden beruhigt und befreit.
Inhalieren mit Salzwasser
Durch die Inhalation von Salzwasser werden die Schleimhäute befeuchtet. Das schützt vor Trockenheit und Folgeinfektionen. Die Feuchtigkeit wirkt schleimlösend, abschwellend und fördert so die Heilung.
Bei Allergien muss das Sekret meist nicht verflüssigt werden, ist es doch oft eher wässrig. Die Inhalation von Salzwasser beschleunigt aber den Abtransport der Allergene und führt so zu einer rascheren Linderung.
Die folgenden positiven Wirkungen werden durch das Abschwellen der Schleimhäute erreicht:
- verbesserte Atmung, Luftholen strengt weniger an
- Allergiker atmen durch die Nase; Erkrankungen des Halses, der Bronchien und der Lunge werden vermieden weil weniger durch den Mund geatmet wird
- Verbesserung des Allgemeinbefindens
Medikamente und Wirkstoffe bei (Pollen-) Allergie
- Verschreibungspflichtige Wirkstoffe:
Es kommen primär drei Wirkstoffgruppen für die Behandlung der Symptome zur Verfügung: Kortisonspray, Beta-2-Sympathomimetika und Anticholinergika
Diese Medikamente wirken zwar, bringen aber auch Nebenwirkungen mit sich, so dass sie oft erst bei einer Neigung zu Asthma eingesetzt werden. Eine Allergie kann die Häufigkeit und den Schweregrad von Asthma-Anfällen verschlimmern.Statt regelmässig zu diesen Wirkstoffen zu greifen, empfiehlt es sich der Pollen-Exposition auszuweichen oder sie zu minimieren.
- Rezeptfrei: Es sind nur wenige Wirkstoffe erhältlich, die nicht von einem Arzt verschrieben werden müssen. Ectoin ist als natürlicher Wirkstoff bei der Prophylaxe und auch bei der Behandlung von Pollenallergien und allergischem Asthma gut geeignet. Man kann diesen Wirkstoff als „PARI ProtECT“ gebrauchsfertige Inhalationslösung kaufen.
Gibt es Zusätze zum Inhalieren die man bei Allergien nicht benutzten sollte?
Ätherische Öle haben sich in vielen Fällen beim Inhalieren bewährt. Allergiker sollten solche Zusätze aber dringend vermeiden.
Normalerweise wirken ätherische Öle beruhigend auf die Schleimhäute. Bei Allergikern können sie aber die Symptome verschlimmern.
Für die Inhalation bei Heuschnupfen verzichtet man am besten ganz auf solche öligen Zusätze. Alternativ kann man einen Aufguss oder dünnen Tee aus Kamille oder Fenchel inhalieren. Aber auch dabei kann es zu Reizungen kommen. Treten beim Inhalieren Symptome wie Husten, Niesen, Unwohlsein, Kratzen oder Kribbeln in den Atemwegen ein, sollte die Anwendung gestoppt werden.
Auch hier empfiehlt sich ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Er kann Empfehlungen zu Zusätzen aussprechen oder Hinweise zu häufigen Kreuzallergien geben.
Welcher Inhalator eignet sich bei Heuschnupfen?
Eine gute Nachricht: Für die Behandlung von Pollen-Allergien kann man einen Vernebler oder mit gewissen Einschränkungen auch den klassischen Topf einsetzen.
Wenn Medikamente über die Inhalation in die Atemwege gelangen sollen, sollte ein Vernebler verwendet werden, der kein heisses Wasser benötigt. Er bringt die Wirkstoffe als kleine Tröpfchen oder Partikel durch das Mundstück und dann bis tief in die Atemwege. Mit solch einem Inhalator werden auch die Bronchien und die Lunge durch den Wirkstoff erreicht.
Wasserdampf Inhalieren
Bei Heuschnupfen bringt das Inhalieren von Wasserdampf ohne Zusätze über einem Topf zu einer Befeuchtung der Schleimhäute. Die Verwendung von Wirkstoffen ist also nicht zwingend nötig. Durch die Befeuchtung wird die angegriffene Nasenschleimhaut geschont und sie wird weniger anfällig auf weitere Allergene, Krankheitserreger oder Reizungen.
Durch die Inhalation kann man leichter Atmen, da die Durchblutung verbessert wird und das Abschwellen dadurch längerfristig beschleunigt wird. Ein nützlicher Hinweis, der bei mir prima funktioniert, ist das Einatmen von Wasserdampf, um starke Niesattacken zu stoppen. Wer z.B. am Arbeitsplatz einen kleinen Inhalator hat, der bei einem Niesanfall rasch mit heissem (Leistungs-)Wasser gefüllt werden kann, ist sich des Danks der Arbeitskollegen sicher. Wer kriegt schon gerne einen längeren Niesanfall mit…
Nasenspülung oder Nasendusche
Neben der Wasserdampf-Inhalation hilft auch eine Nasenspülung, wenn man sie häufiger durchführt. Durch sie werden die Schleimhäute befeuchtet und gereinigt. Allergene wie z.B. Pollen werden von den Schleimhäuten gespült. Dadurch tritt eine rasche Linderung ein, weil die Pollen die Atemwege nicht mehr reizen. Solche Nasenspülungen ergänzen also die Inhalation perfekt auch wenn die Nasendusche für Beginner gewöhnungsbedürftig ist.
Die Nasendusche ist ein einfaches Mittel, um die Spülung zu vereinfachen. Solch eine Spülflasche ist günstig und sie verschafft oft eine Besserung bei Pollenallergie, weil sie Ablagerungen aus den Nasenschleimhäuten und Flimmerhärchen spült. Zum Spülen verwendet man vorzugsweise eine Kochsalzlösung und reinigt damit die Nase von Keimen und Pollen. Logisch, dass auf diese Weise die die Belastung durch Allergene reduziert wird.
Was hilft sonst noch bei Pollenallergie?
ES gibt noch etliche klassische Tricks, die gegen Heuschnupfen helfen. Die Inhalation und die Nasenspülung sind nur ein Teil der möglichen Massnahmen, die eine Linderung erreichen können.
Allergene und Pollen sind im Frühling und Sommer fast allgegenwärtig. Vor allem bei warmem und trockenem Wetter sind die Pollen in grossen Mengen in der Luft und auch auf den allermeisten Oberflächen, die wir mit den Händen berühren.
Die Pollen bleiben an Haaren, der Haut und der Kleidung hängen. Daher hilft es, wenn sich Allergiker mehrmals täglich Hände und Gesicht waschen. Damit entfernen sie die reizenden Allergene aus dem nächsten Umfeld. In schlimmen Fällen sollte man die Kleidung abends vollständig in die Wäsche geben. Natürlich sollte man sich nicht im Schlafzimmer umziehen oder dort die kontaminiert Wäsche lagern.
Auf zu Lüften während den Tagesstunden sollte man eher verzichten, denn nachts sind weniger Pollen unterwegs. Am besten lüftet man nach Regenschauern oder Gewittern, denn dann sind die Pollen zum grössten Teil aus der Luft gespült.
Wer am Abend duscht und die Haare wäscht, reduziert die Allergene auf dem Körper weiter. Ausserdem wirkt die dampfhaltige Luft beim Duschen positiv auf die Atemwege. So steht einer anschliessenden erholsamen Nacht nichts mehr im Weg.
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